Immer mehr neuer Studien machen es klar – Körperkontakt ist fundamental!
Von der ersten Entwicklung des Kindes, über das soziale Verhalten der Erwachsener, bis hin zu allgemeiner Gesundheit oder Team-Sport – es gibt kaum einen Lebensbereich, auf den Berührung und Körperkontakt keinen Einfluss hat.
Woher wissen wir heute, wie wichtig Berührungen sind?
Es war nicht immer bekannt, dass Berührungen mehr sind als nur ein mechanischer Akt.
Bis in die 1950er Jahre hinein, wurde jungen Müttern von Psychologen nämlich geraten, den Körperkontakt mit ihren Babys aufs Füttern zu reduzieren.
Kuscheln, Streicheln und Trösten wurde für die Entwicklung von Kindern als negativ angesehen.
…Weil es sie launisch und verwöhnt machen würde…
Ohrfeigen, Hintern versohlen und andere Züchtigungsmassnahmen wurden dagegen als nützlich und positiv verstanden und ausdrücklich empfohlen.
Verhaltensforscher Harry Harlow war einer der Ersten, der in den 1950en Jahren die Bedeutung von Berührung und körperlicher Zuwendung untersucht hat.
Dazu hat er Experimente an Rhesusaffen durchgeführt.
Auch wenn Harlow’s Experimente aus der heutigen Sicht unethisch und sehr bedenklich sind, so haben sie damals deutlich gezeigt, dass der Körperkontakt absolut essentiell ist für eine gesunde psychische und körperliche Entwicklung.
Die Forschung hat angefangen sich zunehmend für die Wirkung von Berührungen zu interessieren.
Warum tut Berührung so gut?
Das hat mit den Reaktionen zu tun, die in unserem Körper ablaufen.
Unsere Haut ist die Grenze des Körpers zur Aussenwelt. Sie ist unser grösstes Organ und mit Millionen von Rezeptoren versehen.
Mit ihnen spüren wir Kälte und Wärme, Texturen, Strukturen und Druck, aber auch Berührungen und Zärtlichkeiten.
Über unsere Nervenbahnen werden die Signale der Haut-Rezeptoren direkt an das Gehirn geleitet.
Dabei werden, interessanterweise, nicht nur die Fakten über die Berührung übermittelt, wie z.B. der Ort und die Art der Berührung – nein.
Es findet auch eine emotionale Bewertung der Berührung statt. Ist sie angenehmen oder unangenehm, positiv oder negativ?
Bewertet das Gehirn eine Berührung als positiv und angenehm – wie bei sanftem und langsamem Streicheln – aktiviert es die sogenannten C-taktilen Nervenfasern.
Die Aktivierung der C-taktilen Nervenfasern führt im Gehirn zur Ausschüttung des Glückshormons Oxytocin. Gleichzeitig steigert sich unsere Empfindlichkeit für Endorphine, die körpereigenen Opiate.
Die Stresshormone werden abgebaut. Unsere Atmung und Herzschlag verlangsamen sich. Der Körper entspannt, wir beruhigen uns und fühlen uns glücklich.
So können wohltuende Berührungen unseren Gefühlszustand positiv beeinflussen.
Berührung kann noch mehr!
Diverse Meta-Studien, die in letzter Zeit durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass liebevolle Massagen und achtsame körperliche Zuwendung helfen Ängste abzubauen, Depressionen entgegenzuwirken und sogar körperliche Schmerzen zu lindern!
Menschen, die jeden Tag umarmt werden, sind weniger anfällig für Erkältung.
Bei einer der Studien wurde festgestellt, dass nur 20 Sekunden Umarmung und 10 Minuten Hände-halten, den Blutdruck und den Herzschlag senken.
Die Autoren der Studie sind überzeugt, dass regelmässiger Körperkontakt das Risiko für Herzkreislauferkrankungen erheblich reduzieren kann.
Lass Dich regelmässig berühren und lebe gesund und Glücklich!